Herzen statt Hass: Wie ich mein Facebook wieder in den Griff bekommen habe.

Vor einiger Zeit schrieb ich, dass Pegida meinen Facebook-Feed kaputt gemacht habe. Inzwischen ignoriere ich den Hass einfach – mit Erfolg.

Lesezeit: 2 Min., von Titus Gast gepostet am Fri, 29.12.2017
Tags: hate speech, hasskommentare, soziale netzwerke, journalismus, onlinejournalismus, politik, facebook

Manchmal, wenn man Schwierigkeiten mit seinem Umfeld hat, reicht es schon, sich ein bisschen wohnlicher einzurichten. Ich glaube inzwischen, das gilt auch für soziale Netzwerke.

Vor einiger Zeit schrieb ich, dass Pegida meinen Facebook-Feed komplett zerstört hat. Inzwischen habe ich einen Weg gefunden, mit dem ganzen Hass umzugehen: Ich ignoriere ihn konsequent und versuche, die Algorithmen nicht noch damit zu füttern. Wenn man nämlich dauernd die ganzen Gerüchte und widerlichen Diskussionen anklickt, liest, mitkommentiert und womöglich sogar Teile davon liked, muss jeder einigermaßen intelligente Algorithmus ja zu dem Schluss kommen, dass es genau das ist, was man will.

Reactions sind schädlich

Ich glaube inzwischen auch, dass Mark Zuckerberg mit seiner jahrelangen Weigerung, einen Dislike-Button einzuführen, recht hatte: Die Reactions erlauben inzwischen zwar differenziertes Feedback zu Posts, was prinzipiell eine gute Idee ist. Allerdings sind da halt auch Gefühle wie Wut dabei. Das habe ich anfangs gerne hin und wieder genutzt. Inzwischen versuche ich, die negativen Reactions konsequent zu vermeiden, vor allem den „Wütend“-Button. Wenn man solche Signale in einen Algorithmus füttert, bekommt man natürlich nur noch mehr Dinge, die einen wütend machen. Wer will so was, außer frustrierten Trollen?

Mehr Herzen für Facebook

Seit ich gelesen habe, dass der Facebook-Algorithmus vor allem die „Love“-Reactions gut findet, versuche ich, möglichst wenig auf Posts und Kommentare zu reagieren, denen ich kein Herz geben kann und bevorzuge Themen, die ich „herzen“ kann. Hin und wieder ein „Like“ und ein „Wow“, wenn’s sein muss mal eine „Traurig"-, aber niemals eine „Wütend“-Reaction – das scheint (zumindest in meinem Fall) durchaus Wirkung zu zeigen: Mein Newsfeed begrüßt mich nun nicht mehr jeden Morgen mit dem geballten Hass aus Pegidisten- und AfD-Filterblasen, sondern mit Dingen, die man auch mal gut finden und gerne teilen mag.

Deshalb ist mein Tipp für einen guten Neujahrsvorsatz: Verteilt 2018 mehr Herzen und schafft Inhalte, die Menschen gerne herzen wollen! Denn wir sollten uns alle etwas wohnlicher einrichten.


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